Früher war es üblich zu Allerheiligen seinem Patenkind einen Striezel zu schenken

Zu Allerheiligen beschenkten die Paten ihre Taufkinder früher gern mit einem Striezel. Der wurde allerdings mit zunehmendem Alter der Kinder immer kürzer. Für die Paten- und Firmkinder, die in armen Verhältnissen auf dem Land aufwuchsen, bedeutete das Geschenk einen Ausgleich zu den üblichen Tagen des Sparens und manche Göden bekamen als Gegengabe sogar einen Wecken überreicht. Zusätzlich zum Striezel erhielten die Kinder manchmal Äpfel, Nüsse und Dörrobst, oft wurde in den Striezel sogar eine Geldmünze eingebacken. Meist wurde den Patenkindern schließlich vor ihrem 14. Geburtstag der letzte Allerheiligenstriezel und eventuell ein kleines Geschenk überreicht.

Der Brauch um das Hefegebäck in Zopfform hat seine Wurzeln in antiken Trauerkulturen, als man sich die geflochtenen Haare abschnitt, um seine Trauer auszudrücken. Teilweise wurden diese Haarzöpfe auch mit ins Grab gegeben. Doch nicht immer wurde das Allerheiligengebäck in Striezelform gebacken. Aus dem 19. Jahrhundert sind verschiedenen örtliche Formen und Namen der Allerheiligengebäcke überliefert und aufgezeichnet, beispielsweise Seelenbrot, Seelenwecken, Allerseelenbreze, Allerseelenzopf, usw…

In manchen Gegenden wurden früher die Striezel sogar direkt auf die Gräber gelegt. Dahinter steht die uralte Idee, dass die Toten in der Nacht zwischen Allerheiligen und Allerseelen wiederkehren und sich an dem Brot nähren können. In einigen Regionen Österreichs, speziell in Linz, bestand der Aberglaube, ein nicht gelungener Hefezopf bringe Unglück und Krankheit im kommenden Jahr.

Ein weiterer Brauch im 19. Jahrhundert war es, zu Allerheiligen die Armen mit einem Striezel zu beschenken. Dazu zogen die Armen und Bettler scharenweise am Vorabend des Allerheiligenfestes von Haus zu Haus und erhielten Striezel als milde Gabe. Diese Striezelbettler galten als Vorboten eines gesegneten Jahres und wurden mit Freude willkommen geheißen. (Quelle: Fortschrittlicher Landwirt)

Wer auch in der heutigen Zeit seinem Patenkind einen Allerheiligenstriezel schenken möchte und selbst keine Zeit zum backen hat, kann diesen gerne bei uns bestellen – telefonisch oder per email bis Donnerstag (29.10) und am Freitag abholen.